Legenden und Histörchen

 

Anfangs des 14. Jahrhunderts war ein Hans von Gremlich Herr über Hasenweiler.

Ein grausamer Herr, der kaum eine Gelegenheit ausließ seine Untertanen zu schikanieren.

Nicht nur, dass er so hohe Frondienste verlangte, dass die Bauern kaum mehr Zeit genug hatten,

um ihre eigenen Felder zu bestellen. Ihm fiel alle Nase lang etwas neues ein, um seine Untertanen zu ärgern und knechten. So jagte er zum Beispiel auch oft mitten durch die Herden der Hirten und trieb deren Vieh auseinander, damit sie es noch Tagelang  in den Wäldern zusammen suchten mussten.

Nach seinem Tod übernahm sein Sohn die Herrschaft - und der war, was das Schikanieren anbelangt keinen Deut besser als sein Vater. Eines abends haben die Hirten aus der Gegend gerade Feuer gemacht und sich zum Vesper zusammen gesetzt, da erschien ihnen der Verstorbene Hans von Gremlich. Er saß auf einem Feurigen Sessel und neben ihm Stand ein weiterer, leerer und ebenfalls feuriger Sessel. Der sei, so sagte er den erschrockenen Hirten unter Wehklagen, für seinen Sohn bestimmt,

falls diese nicht für seinen Vater Wiedergutmachung leiste.

Anscheinend hatte diese Mahnung keinen Wert. In der selben Erzählung ist von einem weißen Füllen die Rede, das der Geist eines dieser

bösen Gewesen sein soll. Das weiße Füllen trieb sein Unwesen im Görtholz, einem Wald bei Hasenweiler. Es ärgerte und erschreckte die Leute derart,

dass sie oft bald danach starben. Oftmals sprang es einem Reiter hinten aufs Pferd und ritt mit ihm bis hinunter an die Rotach, wo es dann wieder im Wald verschwand.